Wochenkommentar vom 10.8.2014: Für eine Änderung des Lohnsteuersystems Drucken

Die „Steuerinitiative“ unterstützt die Aktion des ÖGB zur Änderung des Lohnsteuersystems

Unser Lohnsteuersystem ist tatsächlich reformbedürftig, denn bedingt durch Nichtanpassung der Steuerstufen an die Inflationsrate werden die in den vergangenen Jahren erzielten moderaten Gehaltserhöhungen durch die so genannte „kalte Progression“ für den Arbeitnehmer sofort wieder vernichtet.

Zudem tritt der Eingangssteuersatz mit 36,5% bereits bei einem Jahresgehalt von

€ 11.001.- in Kraft und steigt bis zu einem Jahresgehalt von € 60.000.- nur auf 43,2%, was zur Folge hat, dass geradezu Gering- und Mittelverdiener überproportional stark belastet werden. Der Spitzensteuersatz von 50% kommt unabhängig von der tatsächlichen Höhe des Einkommens jedoch für all jene zur Anwendung, die über € 60.000.- verdienen.

Die Folge dieses Steuersystems ist, dass die Einnahmen aus der Lohnsteuer trotz steigender Arbeitslosigkeit seit Jahren zunehmen. Alleine im ersten Halbjahr 2014 beträgt das Plus aus den Lohnsteuereinnahmen im Vergleichszeitraum des Vorjahres 5,6%, das sind um 654 Millionen Euro mehr (Die Presse, 30.7.2014).

Auch die jährlichen Einnahmen aus der Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer steigen seit Jahren kontinuierlich an - allein zwischen 2009 und 2013 um 3,3 Milliarden Euro, von € 21,6 Mrd. auf € 24,9 Mrd. (Österreichische Nationalbank). Auch dadurch werden Gering- und Mittelverdiener überproportional stark belastet.

Eine Lohnsteuersenkung, wie sie derzeit auch vom ÖGB gefordert wird (Sie können das Anliegen mit Ihrer Unterschrift unterstützen http://www.lohnsteuer-runter.at/ ) ist daher eine berechtigte Forderung und wird auch von der „Steuerini“ unterstützt. (Gerhard Kohlmaier)